Schluckstörungen treten häufig im Rahmen von neurologischen Erkrankungen, nach HNO-Operationen oder im fortgeschrittenen Alter auf. Sie führen zu Problemen bei der Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme und können zu schweren Folgeerkrankungen führen – vor allem dann, wenn sie länger nicht erkannt werden. Dysphagien sollten daher immer früh diagnostiziert und ggfs. schlucktherapeutisch behandelt werden.

Lebensqualität durch essen und trinken

Wie bedeutsam für uns Menschen essen und trinken ist, weiß jeder, der schon einmal längere Zeit darauf verzichtet hat. Denn essen und trinken sind vielmehr als nur die Handlungen zur Aufnahme von Kalorien und Flüssigkeit. Ein gutes Essen ist Genuss und Mahlzeiten sind soziale Ereignisse, die Gemeinsamkeit herstellen und den Tag strukturieren. Wenn wir hungrig sind, erfüllt uns die Aussicht auf ein gutes Essen mit Vorfreude und ein kaltes Getränk an einem heißen Sommertag befriedigt uns zutiefst. Es ist daher auch leicht zu verstehen, dass Patienten die von einer Schluckstörung betroffen sind, häufig unter einem hohen Leidensdruck stehen.

Ursachen von Schluckstörungen

Schluckstörung bei neurologischer Erkrankung (neurogene Dysphagie)

Der Vorgang des Schluckens ist ein sehr komplexer Bewegungsablauf mit dem Ziel, die Nahrung vom Mund, am Kehlkopf vorbei, in den Magen zu transportieren. An diesem Vorgang sind unzählige Muskeln, Nervenzellen und andere Strukturen beteiligt, die von unserem Gehirn präzise gesteuert werden. Nur ein koordiniertes Zusammenspiel aller Komponenten ermöglicht einen reibungslosen Schluckakt, ohne dass es zum Verschlucken kommt. Bei neurologischen Erkrankungen, wie z.B. einem Schlaganfall oder einer multiplen Sklerose entstehen Funktionsausfälle in Teilen des Gehirns, die Bewegungseinschrängungen und Sensibilitätsstörungen nach sich ziehen und Schluckstörungen auslösen können.

Schluckstörung nach HNO-Operation (Strukturelle Dysphagie)

Hals-Nasen-Ohren-Tumoren müssen häufig chirurgisch entfernt werden. Nach einer solchen Operation leiden Patienten meist unter einer ausgeprägten Schluckstörung, da die gesamte anatomische Struktur chirurgisch verändert wurde. Noch während des stationären Aufenthaltes wird üblicherweise eine logopädische Schlucktherapie eingeleitet, die nach Entlassung aus dem Krankenhaus fortgesetzt werden sollte.

Altersbedingte Schluckstörung (Presbyphagie)

Vor allem durch degenerative Veränderungen im Alter kann es zu einem gestörten Schluckakt kommen. In diesen Fällen kommt es im Laufe der Zeit zu immer häufiger auftretenen Ereignissen des Verschluckens, die im schlimmsten Fall Lungenentzündungen auslösen können. Manchmal sind die Symptome eindeutig, manchmal aber auch unklar und für die Patienten und ihre Angehörigen schwer zu erkennen.

Dysphagie-Therapie: Logopädische Behandlung der Schluckstörung

Schluckstörungen sollten so früh wie möglich logopädisch diagnostiziert und ggfs. behandelt werden. Die Ziele und Behandlungsmethoden können von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein, aber immer geht es darum, die Schluckfunktion des Patienten zu unterstützen und Risiken bei der oralen Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme zu reduzieren. Es stehen eine Vielzahl von Schluckübungen und Schlucktechniken, diätetischen Maßnahmen oder Hilfsmittel zur Verfügung, die den Patienten und seine Angehörigen im Umgang mit der Dysphagie unterstützen.

Weitere Informationen zur Behandlung von Schluckstörungen finden Sie im Artikel „Schlucktherapie-Dysphagietherapie“.

Schlucktherapie – Dysphagietherapie

Für Patienten mit Schluckstörungen ergeben sich vielfältige Probleme im Alltag rund um die Nahrungsaufnahme, die häufig zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen. In einer logopädischen Schlucktherapie lernt der Patient viele Methoden kennen, die die natürliche Schluckfunktion unterstützen.