Stimmtraining für Lehrer

Das Stimmtraining für Lehrer ist gezielt auf die hohen Anforderungen in der Schule zugeschnitten. Wir wissen, dass die Stimmbelastung im pädagogischen Alltag enorm ist und viele Lehrer unter der Situation leiden. Vor allem das dauerhafte Sprechen vor der Klasse mit Lärm und Störgeräuschen ist sehr anstrengend. Stimmprobleme und Stimmstörungen sind daher weit verbreitet und belasten das Wohlbefinden und die Gesundheit von Lehrern. 

Deswegen haben wir uns Gedanken gemacht und ein Stimmtraining für Lehrer entwickelt. Denn die Erfahrung zeigt erstens, dass gut ausgebildete Stimmen leistungsfähig und robust sind, zweitens dass ein bewusster Einsatz kommunikativer Strategien die Stimme entlastet und drittens, dass stimmhygienische Maßnahmen helfen, die Stimme gesund zu halten. 

Eine gesunde Stimme ist leistungsfähig, kraftvoll und robust. Stimmtraining hilft.

Was ist das Besondere am Stimmtraining für Lehrer?

Wie kaum in einem anderer Beruf sind Lehrerinnen und Lehrer auf eine gut funktionierende Stimme angewiesen. Die mündliche Kommunikation ist kaum zu ersetzen und die Stimme ist und bleibt das wichtigste Kommunikationsmittel bei der Vermittlung der Lerninhalte. Aufgrund dieser Abhängigkeit entsteht im Schulalltag häufig eine hohe Stimmbelastung: Vor allem das dauerhafte Sprechen in hoher Lautstärke kann schnell zu einer erhöhten Sprechanstrengung führen. Technisch gut funktionierende Stimmen können solch einer Belastung bis zu einem gewissen Grad standhalten. Lehrerinnen und Lehrer mit stimm- oder atemtechnischen Defiziten hingegen entwickeln im Laufe der Jahre oft Stimmprobleme oder Stimmstörungen. Da die Stimmbildung während des Studiums häufig zu kurz kommt, sind berufsbedingte Stimmstörung sehr verbreitet.

Weitere Berufe mit hoher Stimmbelastung

  • Erzieherinnen und Erzieher
  • Politikeinnen und Politiker
  • Dozentinnen und Dozenten
  • Geistliche

Warum ist das Sprechen bei Lärm so belastend?

Ein erhöhter Lärmpegel durch Nebengeräusche führt unweigerlich dazu, dass Menschen lauter sprechen. Dadurch entsteht ein erhöhter Ausatmendruck, der sich ungünstig auf die Stimmgebung auswirkt. Wenn Lehrkräfte in ihrer Klasse dauerhaft zu laut sprechen, leidet die Stimmqualität und das Sprechen fällt ihnen schwer. Außerdem tragen sie damit selbst zum hohen Lärmpegel im Klassenzimmer bei und befinden sich damit in einem stimmschädigenden Teufelskreis. Im Sinne der Stimmgesundheit ist es daher unumgänglich, den Lärm im Klassenzimmer zu vermindern. 

Der Schulalltag stellt extrem hohe Anforderungen an die Stimme von Lehrerinnen und Lehrern und führt im Laufe der Jahre oft zu Stimmproblemen.

Da die atem-, sprech- und stimmtechnische Ausbildung im Studium meistens zu kurz kommt, fühlen sich viele Pädagogen nicht ausreichend vorbereitet.

Wie entstehen Stimmstörungen und Stimmerkrankungen?

Stimmprobleme entstehen meistens durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Ursächlich sind meistens Defizite in der Atem-, Sprech- und Stimtechnik in Kombination mit einer hohen Stimmbelastung. Wenn dann noch zusätzliche Belastungsfaktoren hinzukommen, wie z.B. langanhaltende Infekte, dann entwickeln sich aus leichteren Stimmproblemen häufig Stimmstörungen oder Stimmerkrankungen. Die Beschwerden beginnen häufig schleichend und werden anfangs noch gar nicht wahrgenommen. Erst wenn die Sprechanstrengung zunimmt und sich der Stimmklang verändert, bemerken die Betroffenen ihre Stimmprobleme. Da sich die Stimme bei jüngeren Menschen schneller regeneriert, verstärkt sich die Symptomatik mit zunehmendem Alter. 

Wie erkennt man Stimmstörungen und Stimmerkrankungen möglichst früh?

Wenn Stimmstörungen und Stimmerkrankungen früh erkannt werden, lassen sie sich in der Regel gut behandeln. Daher sollte bei den folgenden Symptomen eine HNO-ärztliche Vorstellung erfolgen:

  • Heiserkeit
  • behauchte oder rauhe Stimme
  • Sprechanstrengung
  • Stimmverschlechterung bei Stimmbelastung
  • häufiges räuspern / Räusperzwang
  • Schleim auf den Stimmlippen
  • Schmerzen und Verspannungen im Halsbereich
  • Spannungskopfschmerzen
  • Sprechunlust nach Feierabend etc.

Stimmprobleme entstehen meistens durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Ursächlich sind meistens Defizite in der Atem-, Sprech- und Stimmtechnik in Kombination mit einer hohen Stimmbelastung.

Welche Arten von Dysphonien gibt es?

Da in stimmintensiven Berufen überdurchschnittlich häufig Dysphonien entstehen, finden Sie hier eine kurze Übersicht über die häufigsten Formen von Stimmstörung. Eine ausführliche Darstellung finden Sie in der Kategorie Stimmstörungen. 

  1. Die hyperfunktionelle Dysphonie ist die am häufigsten auftretende Stimmstörung. Sie entsteht durch einen zu hohen Druck bei der Stimmgebung und wird häufig durch eine hohe Stimmbelastung ausgelöst. Sie führt zur Heiserkeit und einer erhöhten Sprechanstrengung. 
  2. Die hypofunktionelle Dysphonie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stimmleistung entweder durch Anlage oder aufgrund einer erhöhten Anforderung nicht ausreicht. Weil diese Stimmen sehr leise, behaucht und wenig belastbar sind, halten sie den Anforderungen im Sprechberuf häufig nicht stand.
  3. Organische Dysphonien entstehen durch Veränderungen im Bereich des Kehlkopfes, wie z.B. Stimmlippenknötchen, oder Stimmbandlähmungen.

EIne gesunde Stimme führt zu mehr Wohlbefinden im Beruf. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit von Lehrern.

Stimmgesundheit für Lehrer

Damit Lehrerinnen und Lehrer ihren Beruf dauerhaft gut ausüben können, ist das Thema Stimmgesundheit von großer Bedeutung. Gesunde Stimmen erkennt man an den folgenden Merkmalen:

  • Der Stimmklang ist klar und weist keine Geräuschbeimischungen auf.
  • Die Stimme ist durchdringend und tragfähig.
  • Die Stimme funktioniert ohne Mühe.
  • Auch längeres Sprechen ist ohne Anstrengung möglich.
  • Am Ende des Tages fühlt sich die Stimme immer noch gut an.

Gesunder Kehlkopf, gesunde Stimmbänder

Das zentrale Organ für die Stimmproduktion ist unser Kehlkopf, in dem sich auch unsere Stimmlippen befinden. Die Innenflächen sind mit einer empfindlichen Schleimhaut ausgekleidet. Bei erhöhter Stimmbelastung oder anderen stimmschädigenden Einflüssen, entstehen im Kehlkopfbereich häufig Entzündungszeichen. Diese führen zu Stimmklangveränderungen und einer eingeschränkten stimmlichen Leistungsfähigkeit. Weil ein gesundes Schleimhautepithel die wichtgste Voraussetzung für eine gut funktionierende Stimme ist, sind stimmpflegende Maßnahmen besonders für Berufssprecher unverzichtbar. 

Tipps zur Stimmpflege

Die folgenden Tipps zur Stimmpflege dienen dazu, Kehlkopf und Stimmbänder gesund zu halten:

  1. Schonen Sie Ihre Stimme während eines akuten Infektes. Aber flüstern Sie nicht. 
  2. Kurieren Sie Infekte vollständig aus.
  3. Weil das Epithel der Stimmlippen feuchtgehalten werden muss, sollten Sie 2-3 Liter täglich trinken. 
  4. Vermeiden Sie häufiges räuspern. 
  5. Planen Sie bewusst Stimmpausen ein, denn diese entlasten die ihre Stimme. 
  6. Weil das Sprechen in erhöhter Umgebungslautstärke sehr anstrengend ist, sollten Sie für eine ruhige Atmosphäre im Klassenzimmer sorgen. 
  7. Da Alkohol und Zigaretten die Schleimhaut des Kehlkopfes angreifen, sollten sie soweit wie möglich darauf verichten. 
  8. Legen Sie Wert auf eine gute Sprechtechnik.

Weitere Tipps und Erläuterungen finden Sie im Artikel „Stimmhygiene“.

Warum die Atemtechnik so wichtig ist

Damit die Stimmlippen ungehindert schwingen können, ist ein gleichmäßiger Luftfluss erforderlich. Der dafür erforderlich Luftdruck darf weder zu hoch noch zu niedrig sein. Weil die Atmung ein sehr komplexer Vorgang ist und die wenigsten über ausreichende Kenntnisse darüber verfügen sind Probleme mit der Sprechatmung weit verbreitet. Typische Symptome sind:

  • Hochatmung
  • flache Atmung, fehlende Bauchatmung
  • zu lange Sprechphrasen
  • störende Atemgeräusche
  • Atemnot beim Sprechen

Atemübungen

Wenn sich Atemprobleme beim Sprechen zeigen, dann helfen Atemübungen dabei, eine gesunde Atemtechnik zu finden. Diese ist gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

  • kontinuierlicher Luftfluss
  • tiefe Atmung, Zwerchfellatmung
  • regelmäßige Atempausen
  • geräuschlose Atmung beim Sprechen
  • Mundatmung

Je besser die Atemtechnik, desto besser sind die Voraussetzungen für die Stimmgebung.

Der Atem trägt die Stimme…

Je besser die Qualität der Stimmlippenschwingung, desto weniger Störgeräusche entstehen und desto leistungsfähiger ist die Stimme.

Stimmübungen

Stimmübungen helfen uns dabei, eine gute Stimmtechnik zu finden. Wenn die Stimmlippen ungehindert Schwingen können, dann produzieren Sie einen klangvollen und lauten Stimmklang, der trotzdem anstrengungsfrei erfolgt. 

Übungen zur Verbesserung der Sprechtechnik

Damit wir die sprachlichen Inhalte erfolgreich vermitteln können, sollten wir möglichst deutlich sprechen, ein eher langsames Sprechtempo wählen, genügend Atempausen machen und auf eine gute Betonung achten. Da sich eine undeutliche Aussprache meistens nachteilig auf den Stimmklang auswirkt, sollten Lehrkräfte immer auf eine gute Sprechtechnik achten. Sprechübungen helfen dabei.

Eine deutliche Artikulation führt zu einer guten Verständlichkeit und „spart“ damit Stimmkraft.

Kurse, Seminare Workshops für die Gesundheit von Lehrern

Da Stimmprobleme meistens durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren entstehen, berücksichtigen wir in unserer Stimmarbeit verschiedene Trainingsziele und arbeiten in unterschiedlichen Bereichen: 

  1. Je besser die Atem-, Sprech- und Stimmtechnik, desto leistungsfähiger die Stimme. Über Atem-, Sprech- und Stimmübung entwickeln wir eine klangvolle, widerstandsfähige und starke Stimme.
  2. Wenn es durch den bewussten Einsatz kommunikativer Strategien gelingt, die stimmbelastenden Faktoren zu reduzieren, führt das zu einer Entlastung der Stimme. Dazu gehören die Förderung einer ruhigen Arbeitsatmosphäre im Klassenzimmer und die Vermittlung von Gesprächsregeln. 
  3. Weil die Regeneration der Stimme nach anstrengenden Tagen so wichtig ist, sollten Berufssprecher stimmhygienische Maßnahmenkennen und anwenden. 

Tagesseminare in der Schule

Wenn Stimmprobleme in einem Kollegium gehäuft auftreten, dann könnte ein Stimmtraining für Lehrer auch als Tagesseminar in der Schule durchgeführt werden. Solche Kurse bieten wir für Gruppen bis zu 20 Personen an.

Stimmtraining für Lehrer in der Gruppe (3-5 Personen)

Das Training in einer Kleingruppe bieten wir für Gruppen bis zu 5 Personen an. Sie sind fortlaufend und finden normalerweise einmal wöchentlich in unserer Praxis statt. Wenn Sie sich mit einigen Kollegen zusammenschließen möchten, könnte dieser Kurs für Sie interessant sein.

Coaching

Sehr intensiv und individuell ist ein Coaching im EInzelunterricht. In ca. 10 Einheiten lernt der Schüler die Grundlagen der gesunden Stimmgebung. 

Logopädische Stimmtherapier Gruppe (3-5 Personen)

Falls sich Symptome einer Stimmstörung entwickelt haben, ist eine logopädische Stimmtherapie erforderlich. Je früher diese begonnen wird, desto besser ist dies für den Behandlungsverlauf. Bevor wir eine logopädische Stimmtherapie aufnehmen, muss zuvor immer eine HNO-ärtzliche Untersuchung erfolgen, in der der Kehlkopf endoskopisch untersucht wird.

Die Kosten

Die Kosten eines Stimmtrainings sind immer abhängig von der Teilnehmerzahl und dem zeitlichen Umfang. Wenn Sie Interesse haben, schreiben Sie uns bitte eine E-Mail, damit wir Ihnen ein Angebot erstellen können.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse?

Obwohl die Kosten für ein Stimmtraining für Lehrer nicht regelhaft von den Krankenkassen übernommen werden, beteiligen sich einige Krankenkassen zumindest anteilig an der Finanzierung. Da präventive Maßnahmen der Vorbeugung von Stimmstörungen dienen, lohnt sich eine Nachfrage bei ihrer Kasse auf jeden Fall.

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